Das in die Jahre gekommene Gerichtsgebäude soll einem Ersatzneubau an derselben Stelle weichen. Die Parzelle an erhöhter Lage bietet neben einer guten Besonnung einen Ausblick über die Stadt sowie bis hin zu den Alpen. Der besonderen Lage sowie dem Gedanken nach einem möglichst kleinen Footprint des Neubaus wird bei der städtebaulichen Setzung und dem Entwurf Rechnung getragen.

Die präzise Setzung an der Krete des Hangs ermöglicht nicht nur eine Weitsicht sondern gibt dem Gericht auch ein Gesicht hin zur Stadt und verankert das Gebäude im Kontext. Der schlanke Baukörper generiert grosszügige, fliessende Aussenräume welche in eine Interaktion mit dem Gebäude treten und sich mit diesem Verbinden.
Dem Gebäude hangseitig vorgelagert befindet sich der Gerichtspark, welcher vom Wald inspiriert einen lebendigen, naturnahen und diversen Aussenraum bildet und der Ankunftsort für die zukünftigen Besucher ist. Das Gebäude wird auf einem Zwischengeschoss betreten von welchem der Zugang zu den Gerichtssälen im Erd- sowie im ersten Obergeschoss erfolgt. Die Gerichtssäle werden rückseitig durch eine zusätzliche Erschliessung für das Personal erschlossen und sind somit von den öffentlichen Nutzerströmen getrennt mit den Bürogeschossen im zweiten und dritten Obergeschoss verbunden.

Das neue Bezirksgericht soll ein Leuchtprojekt bezüglich Nachhaltigkeit sein. Holz als Hauptmaterial für die Tragstruktur sowie der Fassade prägt das Erscheinungsbild. Im Innern wachsen vom Erdgeschoss aus baumartige und raumhaltige Stützen, welche sich in den Obergeschossen verästeln und im Innern die Haustechnik führen, dem Leitsystem der Pflanzen nachempfunden.

Die Fassade aus zementgebundenen Holzfaserplatten wird durch Vordächer mit integrierten Photovoltaikelementen ergänzt und spielt somit das Dach für einen zusätzlichen Lebensraum für Insekten und Vögel frei.

Offener Wettbewerb 2021
Zusammenarbeit mit BZLP, SJB, Durable, Wirkungsgrad, WSMAG